Donnerstag, 21. März 2019

Paradoxon - Persönlichkeitsentwicklung



Hilfe von Menschen die selbst Hilfe brauchen…

Will man etwas ändern, kennt man den Zustand wie er ist und träumt von einem Zustand, wie er der eigenen Meinung nach sein sollte.

Konnte man sich aus diesem Zustand befreien, so macht es Sinn, einen anderen auch befreien zu wollen, denn man kennt dann den Weg, weil man ihn schon gegangen ist.

In der Persönlichkeitsentwicklung ist das ein Grundbaustein, denn man soll nur auf die hören, die es wirklich schon gemacht haben und nicht auf die, die nur den theoretischen Weg kennen, uns aber erzählen wollen, wie einfach es ist das Ziel zu erreichen, welches sie selbst nur in weiter Ferne sehen.



Wer glaubt einem Raucher der erzählt, wie einfach es ist mit dem Rauchen aufzuhören?

Kann man einem sehr übergewichtigen Ernährungscoach vertrauen, der einem das Abnehmen beibringen will, damit man fit wird?

Offiziell aktiv, werden auch eigenbelastete Personen, die aus theoretischem Wissen heraus auf andere losgelassen werden, um ihnen zu helfen und auch durch staatliche Hilfe Zertifikate erhalten, die ein Können bestätigen.

Mir fällt eine Geschichte dazu ein, die ich mal hörte und die das Problem passend beschreibt. Jemand fällt ins Wasser und ist am Ertrinken, weil er nicht schwimmen kann. In letzter Sekunde fischt man ihn heraus.

Nun ist der Gerettete fest davon überzeugt, alle Menschen müssen unbedingt schwimmen lernen, damit es anderen nicht so ergeht wie ihm.

Also fragt er zuerst einige Schwimmlehrer wie Schwimmen geht.

Immer wieder hört er sich die Erklärungen der Schwimmlehrer an und gibt alles wieder was er über das Schwimmen weiß. Jeder Schwimmlehrer, mit dem sich der Schüler unterhält, fühlt sich etwas unwissender, denn der Schüler ergänzt das theoretische Wissen aller Lehrer, mit denen er Kontakt hat.
Alle kennen ihn, halten große Stücke von ihm und sind von seinem Wissen begeistert, was er von allen Lehrern eingesammelt hat.

Alle sind sich einig, er muss der beste Schwimmlehrer und der beste Schwimmer sein.

Eines Tages kommt seine Geschichte heraus und alle wissen, dass er mal vor dem Ertrinken gerettet wurde, weil er nicht schwimmen konnte.

Sie sagten: “Wie schnell, wie lange und wie weit schwimmst Du, nachdem Du es gelernt hast?“
Er antwortet: “Ich weiß es nicht, denn ich bin noch nie geschwommen.“

Alle Schwimmlehrer zogen ihre Beurteilung über ihn zurück, denn sie wussten, theoretische Wissen macht noch lange keinen Schwimmer.

Wissen ist die Grundvoraussetzung für die Umsetzung! Ohne Umsetzung ist das gesamte Wissen nichts wert, weil kein Ergebnis stattfindet!

Hat man also aufgrund von Theorie, ein Zertifikat erhalten, fehlen trotzdem die erfolgreichen Ergebnisse.

Ob man wirklich Erfolge erzielt, wird sich nur dann herausstellen, wenn man sein Wissen auch tatsächlich in die Praxis umsetzt. Man sollte aber offen sagen, dass man Anfänger ist, wenn man es ist.

Man sollte also nicht durch die Gegend laufen und Leute über Dinge belehren, von denen man im Grunde gar keine Ahnung hat, denn es könnte durchaus sein, dass man von einem Boot aus ins Wasser geworfen wird, weil jemand sehen will, wie schnell man die letzten hundert Meter zum Strand schwimmt.

Die meisten Theoretiker kennen die Situation der anderen nicht, auch wenn sie direkt danebenstehen!

Jemand der alles über das Schwimmen weiß, am Beckenrand steht und Menschen Anweisungen übers Schwimmen gibt, selbst aber noch nie geschwommen ist, kann mehr Schaden anrichten als er wieder gut machen kann.

Merke: Etwas zu können, ist etwas anderes als es nur zu verstehen!

Um es zu verstehen muss mal es lernen, und um es zu können, muss man noch einmal lernen, indem man es selbst umsetzt. Können ist Theorie und Praxis! Man kann auch durch Praxis die Theorie kennenlernen, wobei dieser Weg der Schwierigere ist.

Andere retten, kann nur jemand, der sich „selbst-“ und „-sicher“ gerettet hat, und selbst und sicher weiß, dass er nicht mehr gerettet werden muss, weil es sich selbstsicher und selbstbewusst wahrnimmt, also volle Kontrolle über sein Denken und Handeln besitzt.

Das macht ihn zu einer Art Profi aber dennoch nicht vollkommen! Niemand ist vollkommen.

Wer sich als vollumfänglicher Profi bezeichnet, meint das entweder nicht ernst, oder ist ein Volldepp.

Jeder macht Fehler und das macht unser Leben erst Lebenswert, weil es in unserer Natur liegt lernen zu wollen.

Vorsicht vor Verbreitung von Fehlern, denn die Menschheit neigt auch dazu, Falsches als wahr abzuspeichern, ohne es zu hinterfragen, was zwangsläufig zu Konflikten führt, mit jenen die ihr vermeintliches Wissen nicht hinterfragen wollen oder können.

Und so wundert es wohl kaum, wie viele Theoretiker mit Zertifikaten das „Schwimmen“ (was man auf alles Mögliche beziehen kann) versuchen aber im Grunde keine Ahnung haben, weil ihnen die Erfahrung fehlt und sie erst einmal Wasser schlucken müssen, bevor sie mit den „großen Fischen“ mithalten können.

Das ich ein sehr großer Fisch bin, ist euch jetzt sicher klar geworden!?
Ich bin absoluter Vollprofi in einfach allem! SCHERZ!!!
Hört auf so eine Scheiße zu glauben, egal wer euch sowas erzählt!

Ich mache mir nur meine Gedanken, analysiere das Ganze, um eine einigermaßen verständliche Richtung zu bekommen, welche ich mir, für mich selbst, als wahr und gültig abspeichere um diese hoffentlich bald erneut zu hinterfragen, damit sich meine Persönlichkeit weiterentwickelt.

Im Grunde habe ich aber keine Ahnung. Sonst würde ich mein Denken, Wissen und Glauben, erst gar nicht in Frage stellen.


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