Ich bitte euch, mir meine scheinbare Negativität zu
verzeihen!
Immer wieder geht mir der Blutdruck nach oben, wenn ich
einigen Persönlichkeitscoachs zuhöre.
Ich übersetze mal, was oft aus ihren „Weisheiten“ herausblubbert:
„Du fährst ein Auto und wenn dein Reifen platt wird, dann
fahre einfach weiter! Schau nicht auf negative Dinge die dich aufhalten
wollen!“
„Rede nur positiv mit und über andere und wenn Du etwas Negatives
weißt, dann behalten es für Dich!“
Wisst ihr warum, nennen wir ihn einfach mal „N.“, (ein
Persönlichkeitscoach den sicher viele von Euch kennen) so einen steilen Erfolg
hingelegt hat? Weil er jedem ins Gesicht sagt, dass er ein „Spast“ ist, falls
es, seiner Meinung nach, der Wahrheit entspricht. Diese Authentizität ist (neben
Fleiß und Faulheit), das beste Mittel, um in Menschen Vertrauen zu wecken, so
dass sie gewillt sind, jemandem zuzuhören. Sicher muss das gesagte stimmen aber
nur authentische Menschen bewegen solche Massen (Ausnahmen sind natürlich
Psychopathen – die beherrschen Authentizität als Schauspiel).
Warum es so wichtig ist, das zu sagen was man sieht und was
man denkt:
Weil man niemanden ändern kann, wenn man ihm dauernd sagt,
dass er gut ist, so wie er ist, und so bleiben soll. Entweder man will sich
weiterentwickeln oder man will so bleiben wie man ist. Beides geht nicht!
Also, wenn man Fehler des anderen einfach ignoriert, dann
kann man ihm nicht mitteilen, dass er Fehler hat, die er dann logischerweise
auch nicht ändern kann, weil er davon keine Kenntnis bekommt.
Das ist in der Persönlichkeitsentwicklung einfach nicht
machbar, denn was soll sich, ohne das Negative anzusprechen, auch ändern?
Wenn alles so toll ist, dann muss sich auch niemand
weiterentwickeln! Bleibt doch einfach so wie ihr seid und geht anderen Leuten,
die wirklich etwas ändern wollen, nicht auf die Nüsse, indem ihr ihnen dauernd
predigt, wie toll sie sind.
Veränderung tut eben mal weh! Und je mehr man im Leben den
Allerwertesten gepudert bekam, desto schmerzhafter ist es, wenn man seine
Fehler erkennt und ändern will.
Ohne Aktion, keine Reaktion!
Schlimm finde ich, die vielen positiven Kommentare, ohne diese
Belehrungen, durch die Coaches, mal selbst zu hinterfragen. Denkt doch endlich
mal selbst! Prüft was ihr hört, ob es einen logischen Sinn ergibt!
Was ich hier mache ist nicht gerade produktiv, denn so „Eierköpfe“
können nichts lernen, wenn sie sich angegriffen fühlen. Sie können nicht
annehmen das sie „Eierköpfe“ sind, eben genau deswegen, weil sie „Eierköpfe“
sind!
Die meisten Alkoholiker streiten ab das sie Alkoholiker
sind. Sie verstecken ihre Sucht, warum soll es bei „Eierköpfen“ anders sein? Erst
wenn sich ein Alkoholiker seine Krankheit eingesteht, setzt er den ersten
Schritt in die Richtung seiner Gesundung.
Wenn Du Persönlichkeitsentwicklung betreibst, dann hast Du
eine Persönlichkeitsstörung oder Persönlichkeitsunterentwicklung und bist eben
nicht so, wie Du es gerne hättest! Logisch!
Ich kann hier so rotzfrech, schon fast respektlos und
geradeheraus meine Meinung verkünden, weil ich meine Meinungen immer wieder
hinterfrage und gegebenenfalls ändere.
Änderung, falls nötig, ist Weiterentwicklung.
Auch zu hinterfragen und Wissen als fundamental zu erkennen,
ist Weiterentwicklung. Es ist dann eine Festigung des Wissens, welches man
nicht mehr so oft hinterfragen muss. Dies spart Energie.
Um auf das Beispiel mit dem Auto und dem platten Reifen
zurückzukommen, es ist sinnvoller das platte Rad zu wechseln bevor man
weiterfährt.
Manche Coaches vermitteln das Beispiel mit der Säge.
Wenn man die stumpfe Säge schärft, dann ist man schneller
mit der Sägearbeit fertig. Das macht Sinn, auch wenn es für manche „Eierköpfe“
erst einmal nach mehr Arbeitsaufwand aussieht.
Eigenständiges Denken hilft und deswegen ist der Anstoß
dahingehend so wertvoll, wenn auch oft schmerzhaft.
Viel Erfolg…
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